Home
Zum Gedenken an die Gefallenen bei der Schlacht von Näfels 1388 marschiert die Glarner
Bevölkerung jährlich am ersten  Donnerstag im April von Glarus nach Näfels.
Begleitet von der Stadtmusik Glarus, Tambouren,
dem Kantonalgesangsverein, einer militärischen
Formation, Vertretern der Regierung, der Kirche und Ehren-Gästen.
 
 
 
DO - F o t o - R e p o r t a g e  von Heinz Landolt Dietikon
 
 
«Die Näfelser Fahrt»
Bilder: Heinz Landolt (
copyright heinz landolt)
Gestaltung und Design: H.Walt

1388 kam es bei Näfels zur kriegerischen Entscheidung zwischen den freiheitswilligen Glarnern und der habsburgisch-österreichischen Herrschaft. Am Morgen des 9. April zog ein stattliches österreichisches Heer - schätzungsweise 6000 Mann - aus dem Raume Schänis - Weesen gegen das Glarnerland. An der Letzimauer konnten die wenigen Glarner den Feind nicht am Durchbrechen hindern. Die Österreicher zogen sengend und raubend taleinwärts. Unterdessen sammelten sich etwa 600 Glarner an der Rautihalde ob Näfels um das Fridolins Banner. Dort stellten sie die Feide, die dem Letzitor zustrebten, zum Entscheidungskampf. Die Glarner (verstärkt durch einige Urner und Schwyzer) schlugen den mehrfach überlegenen, aber schlecht geordneten Gegner in die Flucht und verfolgten ihn. Mit diesem Sieg befreiten sich die Glarner entgültig von der habsburgischen Herrschaft. Vermutlich schon im Jahre darauf wird zum ewigen Gedenken ein Kreuzgang, die Näfelser Fahr, begangen. Seither zieht am ersten Donnerstag im April eine grosse Schar Glarner zu Fuss nach Näfels. Nach der Rede des Landammans auf der Schneisingerwiese zieht die Fahrtsprozession entlang der elf Gedenk- oder Kreuzsteine. Diese stehen in unregelmässigen Abständen zwischen Schneisingen und Mühlhäusern. Die heutigen Standorte sind nicht mehr durchwegs die ursprünglichen. Die Erstellungszeit ist vermutlich bald nach 1388. Beschädigte Steine werden gelegentlich in herkömmlicher Form ersetzt. Die Steine bezeichnen weder Kampfplätze noch Gräber.

 
Am  Donnerstag, 12. April 2007 ist es wieder soweit.
 
Heinz Landolt, Fotograf aus Dietikon hat die Feier mit seiner Kamera letztes Jahr begleitet.
Wir möchten Ihnen hier seine Aufnahmen und seine Gedanken zu diesem Anlass präsentieren.
 

Zur Näfelser Fahrt 2005 

Am Donnerstag, 7. April 2005 gedenken wir der Schlacht bei Näfels vom 9. April 1388. Wir gedenken der in der Mordnacht von Weesen vom 21. auf den 22. Februar 1388 Umgekommenen und der Gefallenen in der Schlacht. Und der Schlusssatz des Fahrtsbriefes gilt auch „allen andern abgestorbenen christgläubigen Seelen“, denen Gott gnädig und barmherzig sein wolle. Die Opferliste wird jeweils am Fahrtstag verlesen.

Die Schlacht bei Näfels bildete den Abschluss des seit 1386 geführten Sempacherkrieges, in welchem die eidgenössischen Orte und die Oesterreicher hart aneinander geraten waren. Die Hauptschlacht hatte bereits am 9. Juli 1386 bei Sempach stattgefunden (Winkelried

War dieser Krieg, war die Schlacht bei Näfels mit ihren vielen Opfern notwendig? Vom politischen Erfolg her gesehen vielleicht schon, denn sie brachte die Eidgenossen und mit ihnen die Glarner ein schönes Stück der Unabhängigkeit von Habsburg und vom Heiligen Römischen Reich deutscher Nation näher. Aber effektiv war der Sempacher Krieg von den Eidgenossen, die damals von erheblichem Expansionsdrang erfüllt waren, angezettelt worden. Bern und Luzern waren führend. Und so stellt sich denn die Frage, ob die gewöhnlichen Landsleute, auch die Glarner, gerne in diesen Krieg und in diese Schlachten gezogen sind.

Wir sagen nein!

Sie wurden von der Obrigkeit, welche die Kriegspolitik machte, aufgeboten und in den Kampf und Tod geschickt. Sie sind sicher nicht gerne gestorben, waren nicht „froh noch im Todesstreich“, wie es in der früheren Landeshymne (am Beispiel von St. Jakob an der Birs) hiess.

Als vor ein paar Jahren in Deutschland die unselige Behauptung aufgestellt wurde, Soldaten seien Mörder, sagte dazu der Kabarettist Dieter Hildebrandt: „Soldaten! Mörder? Hat denn schon jemals ein Soldat einen Krieg angefangen?“

Der Sohn des Konrad von Underauw, der Vater selber und alle anderen, waren Opfer der Politik, deren Exponenten sie in den Krieg geschickt haben. Die Schrecken des Krieges sind allgemein bekannt, waren es schon vor Näfels und sind es heute erst recht. Dennoch werden Kriege als anderes (eigentlich armseliges) Mittel der Politik weiterhin geführt, weltweit. Es ist zu befürchten, dass sich auch in den nächsten paar hundert Jahren nicht viel ändern wird.

 
Klicken Sie auf die Minibilder um sie in voller Grösse zu betrachten!
(Mit dem "Zurück-Button" Ihres Browsers kommen Sie wieder hierher zur Auswahl.)
 
nf10.jpg (99638 Byte)nf11.jpg (82923 Byte)nf12.jpg (73516 Byte)nf13.jpg (89372 Byte)nf14.jpg (91006 Byte)
nf15.jpg (103792 Byte)nf16.jpg (92045 Byte)nf17.jpg (67333 Byte)nf18.jpg (73945 Byte)nf19.jpg (82699 Byte)
nf2.jpg (79197 Byte)nf20.jpg (62862 Byte)nf21.jpg (98443 Byte)nf22.jpg (74258 Byte)nf23.jpg (71819 Byte)
nf24.jpg (72892 Byte)nf25.jpg (63102 Byte)nf26.jpg (66108 Byte)nf27.jpg (51414 Byte)nf28.jpg (85626 Byte)
nf29.jpg (83774 Byte)nf3.jpg (103263 Byte)nf31.jpg (89023 Byte)nf32.jpg (83288 Byte)nf33.jpg (84495 Byte)
nf34.jpg (62005 Byte)nf35.jpg (71293 Byte)nf36.jpg (87008 Byte)nf37.jpg (72834 Byte)nf38.jpg (71634 Byte)
nf39.jpg (84368 Byte)nf4.jpg (66054 Byte)nf40.jpg (74616 Byte)nf41.jpg (69193 Byte)nf42.jpg (102772 Byte)
nf43.jpg (76660 Byte)nf44.jpg (93429 Byte)nf45.jpg (77998 Byte)