Interessantes aus meiner Familien-Geschichte
aus fotografischer Sicht

 

 
Familienbild
 
Frid. Schwitter
 
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Väterlicherseits möchte ich eine Fotografie als Grundlage benützen, um einige Gedanken dieses Mediums zu hinterfragen. 
Es ist ein Familienbild, das über 70 Jahre alt ist. Man sollte sich mal überlegen, was in dieser langen Zeit auf diesem Gebiet so alles passiert ist. Wieso diese Aufnahme für mich geradezu sensationell in ihrer Art ist, möchte ich näher erläutern.  

Meine Recherchen sind sicher lückenhaft, aber doch genügend, um als Fotograf und Familienmitglied eine kompetente Beurteilung vorzunehmen. 

Gedanken zur Gruppen-Porträt-Fotografie 

Ein gutes Familien-Bild erkennt man an seiner Fähigkeit, von der Persönlichkeit der Abgebildeten zu erzählen. Das Bewusstsein, dass die Mitglieder fotografiert werden, ist genauso Bestandteil der Fotografie, wie das, was sie tragen (ihre Kleidung) oder wie sie aussehen. Man muss den Blick auf das Ganze richten: 

Also ist echteste Regiearbeit gefragt. Auch sollte man die Vorstellungen des Auftraggebers kennen und an Ort Abklärungen treffen und nicht zuletzt, wie bei unserem Beispiel, bei Aufnahmen im Freien das „natürliche“ Licht feststellen.

Fazit: gedankliche und schöpferische Vorarbeit des Fotografen ist notwendig.
Mit der sichtbaren Disziplin der Beteiligten sind die Voraussetzungen optimal.

Uebrigens, die technische Verarbeitung muss man nicht diskutieren, die ist so oder so hervorragend: Mit Grosskamera aufgenommen, Feinkörnigkeit und Lichtführung sind perfekt, und das, wie gesagt, vor mehr als 70 Jahren. 

Es wurde einmal geschrieben, und das trifft für den mir leider nicht bekannten Fotografen unseres Gruppen-Bild Beispiels zu:

„Wer die Herausforderung namens Fotografie annimmt und ihr gerecht wird, der schafft Bilder, die typisch für ihn sind. Es sind seine Bilder, seine eigenen, unverwechselbaren Abbilder seiner Wirklichkeit.“ 

Unser Beispiel hat natürlich zuguterletzt auch noch einen sozial-politischen Hintergrund, dessen Beurteilung ich jedem einzelnen überlassen möchte.

Dieser Familien-Treff war ein Ereignis für die Nachwelt bestimmt. Nicht, dass zufällig eine Hochzeit oder ein sonstiges Fest stattfand. Nein, es war nur für das Gruppenbild, auf das sich jedes Familienmitglied vorbereitete und sich möglichst gestylt und vorteilhaft ablichten lassen wollte. Ja, es ist fast ein bisschen Konkurrenz innerhalb der Familie spürbar. Jeder, jede wollte seine eigene Persönlichkeit ins richtige Licht stellen.  

Heute ist es schwierig geworden, die Bereitschaft zu finden – und dies nicht nur bei jüngeren Leuten – zu einem würdigen, festlichen Anlass mit seinem eigenen Auftritt etwas beizutragen. Bei diesem Beispiel gelang es perfekt. Der Fotograf war mit Sicherheit höchst zufrieden mit seiner Arbeit, obwohl er das Resultat, nicht so wie heute, mit Digital oder Polaroid abrufen konnte. - Nun, die Aufnahme war im Kasten, der Familien-Treff in vollem Gange..

Das waren noch Zeiten....!

 

Familienbild meiner Grosseltern mit ihren 12 Kindern
  

 

Grossansicht des Familienbildes: Grossansicht

Notizen zum Bild aus meinem Tagebuch: Notizen zum Bild



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